Sie verwenden Google Sheets wegen seiner Einfachheit und der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit? Jetzt graut es Ihnen vor der Aktualisierung der Master-Tabelle. Importe schlagen fehl, Formeln verzögern sich und allein das Öffnen der Datei dauert ewig. In Microsoft Excel können Sie mit Power Query Millionen von Datensätzen effizient importieren und verarbeiten. Aber welche Möglichkeiten existieren bei Google Sheets? Im folgenden Artikel zeige ich Ihnen, welche Möglichkeiten Google Sheets bietet – und wo seine Grenzen liegen.
Herausforderung: Datenmenge
Das Problem liegt nicht bei Google Tabellen. Es ist ein fantastisches Tool für viele Aufgaben. Das Problem ist, dass Sie von ihm etwas verlangen, wofür es nie entwickelt wurde: die Verarbeitung und Analyse wirklich großer Datensätze.
Wir haben aus diesem Grund drei Optionen getestet. hierfür haben wir 5 Testdatensätze erstellt:
Testaufbau
Für den Test wurden fünf Beispieldateien erstellt – jeweils mit zwei Spalten, aber unterschiedlich grossem Datenvolumen:
- Datei: 9 Einträge
- Datei: 3’000 Einträge
- Datei: 50’000 Einträge
- Datei: 100’000 Einträge
- Datei: 1’200’000 Einträge
Da Google Sheets auf maximal 10 Millionen Zellen begrenzt ist, werden in unserem Test die Daten bereits beim Import mithilfe eines SQL-Befehls (GROUP BY) aggregiert. Ziel war es, die Performance und Skalierbarkeit verschiedener Importmethoden miteinander zu vergleichen.
Option 1: Der direkte Formelimport
Ihr erster Gedanke ist wahrscheinlich, eine integrierte Formel wie IMPORTDATA zu verwenden. Sie verweisen damit auf Ihre CSV-Datei, und die Daten werden übernommen.
Das ist die einfachste Methode und eignet sich ideal für kleinere Dateien. Der Nachteil: Google Sheets unterliegt strikten Einschränkungen. So können derzeit mit dieser Funktion CSV-Dateien, die größer als 2 MB sind, nicht importiert werden.

Fazit:
- Funktioniert zuverlässig bei kleinen Dateien (bis ca. 50’000 Zeilen à 2 Spalten)
- Ab 2 MB Dateigrösse der csv-Datei (entspricht rund 100’000 Zeilen à 2 Spalten) schlägt der Import fehl
- Ursache: Google Sheets limitiert den Import von CSV-Dateien auf maximal 2 MB
Option 2: Verwenden von App-Skript
Ein weiterer Workaround ist Google App Script. Mit App Script können Sie ein Skript schreiben, das die Daten in „Batches“ oder Blöcken liest. Anstatt also 100.000 Zeilen auf einmal zu importieren, importiert das Skript zunächst 20.000, dann die nächsten 20.000 und so weiter. Dies ist ein praktikabler Workaround für mittelgroße Datenmengen. Sie können auf diese Weise gewisse Limiten von Google Sheets umgehen und viel mehr Daten importieren, als vorgesehen.
Das hat jedoch seinen Preis: Die Performance. Die Ausführung des Skripts beim Testdatensatz von 100’000 Zeilen hat rd. 1 Minute gedauert. Technisch ist es zwar machbar, aber langsam. Und mit zunehmendem Datenvolumen wird auch dieses Skript langsamer und stößt irgendwann an seine eigenen Ausführungsgrenzen.
Fazit:
Technisch machbar, aber nicht effizient für grosse Datenbestände. Für kleine bis mittlere Datensätze kann diese Lösung sinnvoll sein, bei wachsenden Datenmengen aber zu träge.
Option 3: Die BigQuery-Lösung
BiqQuery ist ein Tool für die Verarbeitung riesiger Datensätze. Dieses Tool ist für die Verarbeitung von Millionen von Datenzeilen konzipiert und unterstützt viele der datenintensiven Produkte von Google.
Mit BigQuery konnten wir die Testdatei mit über 1,2 Millionen Datensätzen in nur wenigen Sekunden in die Datenbank laden. Über die direkte Schnittstelle zu Google Sheets liessen sich die Daten anschliessend sofort auswerten – ganz ohne zusätzliche Zwischenschritte oder manuelle Importe.
Besonders praktisch: In Google Sheets können die BigQuery-Daten direkt mit vertrauten Funktionen weiterverarbeitet werden. So lassen sich beispielsweise Pivot-Tabellen, Filter und Formeln wie gewohnt einsetzen, um grosse Datenmengen zu analysieren, ohne dass die Performance darunter leidet.
Dadurch entsteht eine leistungsstarke Kombination aus Cloud-Datenbank und Tabellenkalkulation, die auch für umfangreiche Reportings oder Dashboards hervorragend geeignet ist.
Fazit:
- Import und Updates dauern nur wenige Sekunden
- Direkter Zugriff auf BigQuery-Daten aus Google Sheets möglich
- Datenanalyse weiterhin mit vertrauten Google-Sheets-Funktionen (z. B. Pivot-Tabellen, Formeln, Filter)
Verwenden Sie das richtige Werkzeug für die jeweilige Aufgabe
Die Verwaltung grosser Datenmengen in Google Sheets ist ein bisschen wie ein Umzug mit dem Fahrrad:
Ein paar Kisten bekommt man vielleicht noch transportiert – aber irgendwann wird’s mühsam und ineffizient.
Google Sheets ist hervorragend geeignet für Analysen, Zusammenarbeit und übersichtliche Dashboards.
BigQuery dagegen spielt seine Stärke beim Speichern und Abfragen grosser Datenmengen aus.
In Kombination entsteht daraus ein leistungsstarkes, skalierbares und schnelles Berichtssystem, das das Beste aus beiden Welten vereint.
Wenn Ihre Daten stetig wachsen und Sie genug von provisorischen Lösungen oder Performance-Problemen haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine echte Datenlösung.
Und wenn Sie zwar bereit für den nächsten Schritt sind, aber nicht wissen, wo Sie anfangen sollen – wir unterstützen Sie gerne beim Aufbau einer robusten, skalierbaren BigQuery-Architektur, die exakt auf die Anforderungen Ihres Projekts zugeschnitten ist.
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Wir als exact construct programmieren mit einem Team von rd. 20 Mitarbeitern seit über 10 Jahren Tools. Wir sind ein Nischenanbieter der spezialisiert auf Makros/VBA-Codes sowie generell Microsoft-Produkte ist. Daneben unterstützen wir Unternehmen bei Google Scripts, Google Sheets und BigQuery
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